MobotLab 1

»Brooks Artikel warteten mit absichtlich provokativen Titeln auf wie: Elephants Don't Play Chess (Elefanten spielen nicht Schach) oder Fast, Cheap and Out of Control (Schnell, billig und außer Kontrolle). Der letzte Titel wurde zum Motto des MobotLab und auch auf Buttons und T-Shirts gedruckt.

Brooks fand heraus, daß eine bestimmte Tiergruppe sich besonders gut als Modell für Roboter eignete, nämlich Insekten. [...] Anstatt Genies zu konstruieren, die nicht einmal in der Lage waren, einen Raum zu durchqueren, wollte Brooks Idioten bauen, die über ein gepflügtes Feld flitzen können wie Wasserläufer über eine Pfütze. Anstatt die Vehikel mit der Rechenleistung einer Verknüpfungsmaschine auszustatten, um das, was sie sahen, von einer Videokamera auswerten zu lassen, standen seinen Robotern allein die knappen Informationen billiger Sensoren zur Verfügung, die ihnen mitteilten, wann sie irgendwo angestoßen waren. Durch kluge menschliche Planung sollten diese Minimalisten unter den Robotern ihre kopflastigen Vettern sehr bald in ihren Anwendungsmöglichkeiten überflügeln.«

([LEVY 93], S. 347f.)

»Brooks Beispiel war ein staubsaugender Roboter: Viele Leute stellen sich darunter einen Blechkumpel vor (oder auch ein mechanisches Zimmermädchen), das einen herkömmlichen Staubsauger vor sich her schiebt. Brooks staubsaugender Roboter dagegen sah aus wie ein Staubsauger und furh in regelmäßigen Abständen durch saugend durch die Wohnung. Dabei vermied er es, an irgendwelce Ecken zu stoßen. Allerdings kommt solch ein Staubsauger-Roboter nicht in die Ecken oder andere schwer zugängliche Stellen. Dafür konstruierte Brooks kleine, nur wenige Zentimeter große sechseckige Roboter. Diese wurden mit Solarenergie angetrieben und krochen emsig in alle Ecken, wo sie jeden Staub aufsammelten, den sie finden konnten. Wenn sie jedoch das Geräusch des großen Stuabsaugers hörten, wurden krochen sie in die Mitte des Raumes und entleerten den Inhalt ihrer Sammelbehälter.«

(ebda.)

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