Vom Nachttisch geräumt

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Daily Link Icon Dienstag, den 30. Dezember 2008
Ich habe gelesen: JavaFX

Book Cover Könnt Ihr Euch vorstellen, daß es ein Buch über ein RIA-Tool gibt, in dem das Internet überhaupt nicht vorkommt? Nein? Ich bis vor kurzem auch nicht, doch Ralph Steyer hat mit seinem Buch JavaFX das Kunststück fertiggebracht. Überhaupt hatte ich ja vor kurzem schon einmal den Verdacht geäußerst, daß die letzten Bourbakisten von der Mathematik in die Informatik geflüchtet sind. Ralph Steyer ist Mathematiker und an ihm bestätigt sich mein Vorurteil: Bis zur Seite 196 zeigt er penibel alle Sprachkonstrukte von JavaFX auf (auch die, die vermutlich niemand braucht — und wenn er sie braucht, ist er schon lange über das Niveau dieses Buches hinaus), die Beispielprogramme sind von ermüdender Langweiligkeit. Einmal die Zahlen von 1 bis 10 ausgeben, dann erst die geraden Zahlen von 1 bis 10 und dann die ungeraden, dann das ganze rückwärts und so weiter und so fort. Anschauung gleich Null.

Der zweite Teil ist auch nicht viel besser. Hier wird gezeigt, wie man die Swing-Komponenten von JavaFX aus anspricht und wie man Java2D in JavaFX nutzt. Auch hier äußerst penibel, aber wenigstens sind die Beispielprogramme nicht mehr ganz so langweilig.

Dabei ist der Autor sich seines Stils durchaus bewußt. Auf Seite 197 schreibt er: »Um eine Sprache zu lernen, muß man sich (leider) grundsätzlich zuerst einmal mit der Syntax und den Konzepten der Theorie auseinander setzen. [...] Das ist aus didaktischen Gründen sinnvoll, um nicht mit Nebensächlichkeiten wie dem Aufbau eines Fensters und der Ausgabe dort die Beispiel zu überfrachten.«

Häh? Ein JFrame und ein Canvas kann doch wohl — gerade in JavaFX — eingeführt werden, ohne gleich den Leser zu überfordern? Schon in den 90er Jahren gab es das wunderbare Lehrbuch Just Enough Pascal (JEP), das den Leser Schritt für Schritt einen WikipediaLogo Boulder Dash-Klon in Pascal programmieren ließ und ihm dabei die Grundkonzepte dieser Sprache nahebrachte. Für Java gibt es schon seit Jahren das auf Karel the Robot aufbauende WikipediaLogo Java-Hamster-Modell (OK, man muß erst ein paar Bibliotheken dazuladen, aber die Idee der Visualisierung von Programmier-Konstrukten ist hier auf die Spitze getrieben). Steyers pädagogische Konzept ist völlig veraltet.

Aber das Schlimmste ist die komplette Absenz des Internets: Mashup, REST, JSON, SOAP, WSDL? Alles Fehlanzeige. Der Autor bringt sogar das Kunststück fertig, auf Seite 223 eine JSON- (oder JSON-ähnliche) Datenstruktur zu verwenden (natürlich hartverdrahtet im Code und nicht dynamisch über das Netz geladen) ohne JSON zu erwähnen. Und der Begriff RIA für Rich Internet Applikation kommt in dem Buch auch nur einmal vor: Bezeichnenderweise im Abschnitt über Adobes AIR (noch unter dem Codenamen Apollo).

Nein solch ein Buch hat JavaFX nicht verdient. Denn ich finde das Konzept, das dahintersteckt, durchaus spannend. Ich werde in den nächsten Tagen daher eigene Versuche damit anstellen und berichten.

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Books on Demand

Merken! Wenn die Verlage weiterhin über meine LaTeX-Vorlagen meckern und mich zu Word und zur neuen deutschen Schlechtschreibung zwingen wollen, dann mache ich eben alles selber. [blueletric.org]

Bozo /

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Daily Link Icon Freitag, den 19. Dezember 2008
Ich glotz TV: Das Kapital auf der Mattscheibe

Book Cover Alexander Kluge hat aus Marxens Werk ein zehnstündiges Fernsehprogramm gemacht. Und Thomas Kuczynski hat das Projekt, an dem schon Sergej Eisenstein gescheitert war, klug rezensiert: »Kluges daraufhin entwickeltes »Fernsehprogramm« hat mit Eisensteins Projekt so viel und so wenig zu tun wie die meisten Denkmale mit den Personen, die sie darstellen. Denkmale laden jedoch zu Assoziationen ein, und wie verschieden solche Assoziierungsobjekte ausfallen können, erleben wir, Kluge sei Dank, beim Gang über den Friedhof von Highgate, vom vornan stehenden monströsen Marxdenkmal zum versteckt liegenden, verwitterten und mehrfach geborstenen Stein, unter dem Marx und seine Frau tatsächlich begraben sind. Ganz ähnlich verhält es sich mit Kluges Projekt: Zehn Stunden Fernsehprogramm und einige Minuten Eisensteins Stummfilmsequenzen.« [Ders. per Email.]

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Daily Link Icon Mittwoch, den 17. Dezember 2008
Haben wollen!

Book Cover Aus der Verlagswerbung: Praxiswissen Flex 3 »richtet sich an Webentwickler, die Grundkenntnisse in den gängigen Webtechnologien mitbringen und sich nun an die Programmierung von Rich-Internet-Anwendungen heranwagen wollen. Es verfolgt dabei einen konsequent praxisorientierten Ansatz und führt Sie in leicht verständlicher Sprache und mit vielen Übungen an das Flex-Framework heran.« Klingt doch so, als ob das genau auf mich passt.

Außerdem gibt es mal wieder ein Probekapitel zum Einlesen: Das Kaitel 6: Eine Flex-Anwendung gestalten (PDF Icon, 1,8 MB) dürft Ihr Euch zur Lektüre herunterladen. [O'Reilly Deutschland]

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Perl-Buch Online

Book Cover Das Buch Hight Order Perl von Mark Jason Dominus aus dem Jahre 2005 ist ein Buch für den fortgeschrittenen Perl-Programmierer. Erfreulicherweise ist es jetzt auch für umme online erhältlich (PDF Icon, 2 MB). Wer es allerdings lieber zwischen zwei Pappedeckeln gepreßt liest, kann es auch weiterhin bei bei Amazon kaufen.

(Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, daß das Buch »frei wie Freibier« ist und die Rechte weiterhin beim Verlag liegen. Also kommt bitte nicht auf den Gedanken (trotz der manchmal schlechten Erreichbarkeit des Servers), die Datei irgendwo zu spiegeln.)

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Daily Link Icon Mittwoch, den 10. Dezember 2008
Kleine Schlangenbändiger

Snake Wrangling for Kids (CC-Lizenz) ist ein download- und ausdruckbares Büchlein von Jason R. Briggs für Kinder ab etwa acht Jahren, die programmieren lernen wollen. Natürlich in Python. In welcher anderen Sprache denn sonst? Grins [Peter van I. per Email.]

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Daily Link Icon Montag, den 1. Dezember 2008
Amazons SimpleDB wird erwachsen

Book Cover Der private Beta-Test von Amazons SimpleDB ist beendet und einem Beta-Test für alle gewichen. Ab sofort kann daher jeder, der sich anmeldet, diesen Webservice benutzen. Außerdem hat Amazon die Preise »dramatisch« gesenkt. (Der Artikel ist zwar schon im RSS-Feed, aber noch nicht im Weblog, daher sind die Aussagen mit Vorsicht zu behandeln.) [Amazon Web Services Blog]

Passend dazu ist heute auf meinem Schreibtisch das Buch Programming Amazon Web Services von James Murty eingetrudelt. Es behandelt so ziemlich alle Dienste, die Amazon bisher anbietet. Zwar sind die Beispiele in Ruby, doch passende Module und Beispiele für Python und Java bietet der Verlag auf seiner Webseite an.

Und damit die Sicherheit stimmt: Twenty Rules for Amazon Cloud Security. [O'Reilly Broadcast]

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Netzwerkkapitalismus

Book Cover In seinem Buch Amateure im Netz beschreibt der österreichische Medientheoretiker WikipediaLogo Ramón Reichert, wie sich Social-Networking-Seiten vom Kapitalismus vereinnahmen lassen und so den Netzwerkkapitalismus fördern. ORF.at sprach mit dem Autor: »Auf Social-Networking-Sites sind nicht nur die Arbeitsverhältnisse, sondern auch die Produktionsverhältnisse kapitalistisch, denn die Server sind in der Hand von global agierenden Konzernen, etwa Google und Yahoo. Um diese informatorische Ausbeutung der Konsumentinnen und Konsumenten zu verschleiern, betonen die Unternehmen unermüdlich die Freiheit, Autonomie und Selbstverwirklichung der Userinnen und User. Verschwiegen wird das systematische Information-Retrieval der Suchmaschinen (semantisches Scannen der Mail-Nachrichten etwa nach Begriffen aus der Gebrauchsgüterwerbung oder die Kategorisierung der Kaufakte bei Amazon).« Klingt nach einem »Haben wollen!« Und auch das Interview ist lesenswert. [futurezone.ORF.at]

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